Im Juni und Juli 2022 haben wir, das heißt die katholischen Schüler:innen der Klassen 6B und 6D und die muslimischen Schüler:innen der Jahrgänge 5/6, ein gemeinsames Projekt geplant und durchgeführt, das ganz dem Motto „Die Schöpfung bewahren“ gewidmet war.
In der ersten gemeinsamen Doppelstunde am 18. Juni informierten wir uns gegenseitig über die Schöpfung als Zeichen Gottes aus islamischer Perspektive und den Herrschaftsauftrag des Menschen aus christlicher Perspektive – Themen, die zuvor im je eigenen Religionsunterricht erarbeitet worden waren. Wir schauten uns dann gemeinsam jeweils ein christliches und ein muslimisches Projekt näher an, die ins Leben gerufen wurden, um einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten: die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“, die sich im Rheinischen Braunkohlerevier gegen den Abriss ganzer Dörfer zugunsten des Kohleabbaus einsetzt, und die erste klimaneutrale Öko-Moschee in Cambridge. Dann überlegten wir uns, was wir selbst tun könnten, und entwickelten im Austausch zahlreiche Ideen. Zwei davon sollten zwei Wochen später umgesetzt werden.
Am 1. Juli teilten wir uns dann in zwei Gruppen auf: Eine kleinere Gruppe bemalte mit Frau Horsch passend zum internationalen plastikfreien Tag am 3. Juli Jutebeutel. Die andere Gruppe ging mit Herrn Dickopp, Frau Lünswilken und Herrn Sahin Müll sammeln. Als geeigneten Ort wählten wir den Stadtgarten. Ohne Scheu und voller Tatendrang wanderten wir von der Ursulaschule los und durchkämmten den gesamten Stadtgarten in kleinen Gruppen. Hierbei achteten wir darauf, dass möglichst muslimische und katholische Schüler:innen zusammen in den kleinen Trupps unterwegs waren, damit wir uns auch bei der praktischen Arbeit im Sinne unseres gemeinsamen Planeten in den interreligiösen Austausch treten konnten. Ausgerüstet mit Greifzangen, Müllsäcken und Handschuhen wurde nicht nur der Stadtgarten im Handumdrehen gereinigt, sondern auch unser Miteinander klassenübergreifend und interreligiös gestärkt.
Denn egal ob Bibel oder Koran – Die Schöpfung, das Werk Gottes, geht uns alle etwas an!
So konnten wir die gemeinsamen Stunden insgesamt als vollen Erfolg verbuchen – für ein friedvolles und produktives Miteinander, welches der Natur hilft und sie bewahrt.
Text: Felix Dickopp und Silvia Horsch
Fotos: Silvia Horsch und Furkan Şahin