Freitagmorgen kurz vor sechs Uhr morgens im Advent: Die Stadt schien größtenteils noch zu schlafen, auf den Straßen war wenig Verkehr. Aus der leicht geöffneten Tür der Kleinen Kirche gegenüber des Osnabrücker Domes schien Licht in die Dunkelheit, Musik erklang.
Messe im Kerzenlicht
Hoffnung in dunkler Zeit
Es sei ein alter Brauch, im Advent früh morgens, wenn es noch Dunkel ist, nur im Kerzenschein eine Messe zu feiern, erklärte der Generalvikar. Christen setzten so dem Dunkel der Nacht ihre Hoffnung entgegen. Und in Bezug auf das Thema des Gottesdienstes und des Liedes „Tauet Himmel, den Gerechten“ fügte er in seiner Predigt hinzu: „Der Tau ist ein Zeichen dafür, dass Gott für uns sorgt – auch ganz unbemerkt und zart.“ Zur Erinnerung daran verteilten Sophie Borgelt, Marieke Mertens und Felix Siemer aus dem zwölften Jahrgang am Ende des Gottesdienstes „Tautropfen“ aus Kristall. Die am Ausgang gesammelte Kollekte des Rorateamtes kommt der Indienhilfe um Father Franklin zugute.
Der Zauber des frühen Morgens
Auf die Frage, warum sich das frühe Aufstehen „gelohnt“ hat, erklärte Beckwermert: „Es gibt einen Zauber des frühen Morgens. Man ist dann besonders konzentriert“, so der Generalvikar: „Und man steht am Beginn eines neuen Tages, von dem man nicht weiß, wie er enden wird.“ Davon abgesehen erfahre er bei diesen Gelegenheiten immer wieder, wie wichtig den Menschen Gottes Segen sei. „Daran erkennt man die tiefe Sehnsucht danach, Glauben zu leben und Glauben gemeinsam zu feiern. Wir brauchen diese Quelle“, so Beckwermert.
Gemeinsam Frühstücken, bevor der Schullalltag beginnt
Im Anschluss an das Rorateamt gingen alle gemeinsam zur Domschule, in deren Cafeteria schon ein Frühstück bereitstand. An adventlich geschmückten Tischen saßen bald Schüler:innen, Eltern, Großeltern, Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen bunt durcheinander gemischt zusammen und tauschten sich beim Frühstück aus. Anschließend zogen das Vorbereitungsteam und Schulleiterin Daniela Boßmeyer-Hoffmann das Fazit: „Schön, dass in diesem Jahr die Tradition des Rorateamtes an der Ursulaschule fortgeführt werden, und so es mitten im Schulalltag Advent werden konnte.“
Text: Claudia Sarrazin
Fotos: Ulrike Siemer, Claudia Sarrazin