„Das ist schon die Moschee?“, fragten einige Schüler:innen, als es auf dem Goethering plötzlich hieß: „Und jetzt rechts in den Hofeingang rein!“.
Moscheen sind in deutschen Innenstädten gar nicht so leicht zu erkennen - das war eine der ersten Erkenntnisse der interreligiösen Moschee- und Domführung, an der die katholischen Schüler:innen der 7d mit Frau Rothgängel und die muslimischen Schüler:innen der Jahrgänge 7 und 8 mit Frau Horsch teilnahmen.
Die Führungen werden vom Diozösanmuseum angeboten und von Jessica Löscher in Kooperation mit verschiedenen Moscheen Osnabrücks organisiert. In die Ibrahim Al-Khalil-Moschee am Goethering wurde sie von Dua Zeitun begleitet, die als erstes wissen wollte, wer von uns denn schon einmal eine Moschee von innen gesehen habe. Auch wenn viele der christlichen Schüler:innen noch nie in einer Moschee waren, brachten sie dennoch viel Vorwissen mit, denn sie hatten den Islam in den Wochen zuvor im Unterricht behandelt. Umgekehrt beschäftigte sich die muslimische Gruppe in dieser Zeit mit dem Christentum.
In der nächsten Woche ging es dann in den Dom, den wir zwar alle aus den Schulgottesdiensten schon kennen, nun aber einmal ganz in Ruhe und mit Blick auf viele Details betrachten konnten. Jessica Löscher und Dua Zeitun erläuterten die Hintergründe für zahlreiche Unterschiede, wie z.B. die fehlenden Bänke in der Moschee oder die Anwesenheit von Heiligenfiguren im Dom.
Vor allem aber arbeiteten sie in ihren Führungen die Parallelen heraus: So haben z.B. die Gotteshäuser eine bestimmte Ausrichtung, Elemente wie die Kanzel haben die gleiche Funktion und Wasser spielt in beiden Religionen eine wichtige Rolle für die rituelle Reinigung. Und da sich sowohl Christen als auch Muslime in der Fastenzeit befanden, ging es auch um die Formen und Bedeutungen des Fastens.
Foto: Anna Rothgängel
Text: Dr. Silvia Horsch
