Fasten und Feste

Fasten und Feste

Die Fastenzeit für Christen und Muslime begann in diesem Jahr fast gleichzeitig: Die Muslime starteten am 1. März in den Ramadan und die Christen begannen am 5. März mit dem Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. In den März fiel außerdem auch ein jüdischer Fastentag, das Esther-Fasten am 13.03., dem Tag vor dem Purimfest.

Diese Gleichzeitigkeit nahmen wir, die katholische Gruppe der Klassen 5a und 5c mit ihrem Lehrer Sven Fahrenhorst, die muslimische Gruppe aus Jg. 5 mit ihrer Lehrerin Dr. Silvia Horsch und die jüdischen Kinder aus der 5c mit ihrem Lehrer Vyacheslav Dobrovych zum Anlass für ein vierwöchiges Unterrichtsprojekt vor den Osterferien. Eingeleitet wurde jeder Termin mit dem Vortrag des jeweiligen Grundgebets der drei abrahamitischen Religionen: der islamischen Al-Fatiha, dem jüdischen Schma Israel und dem christlichen Vater Unser.

Christlicher, islamischer und jüdischer Festkreis

In den Wochen vor diesem Projekt gestaltete jede Gruppe ihren jeweils eigenen Festkreis, so dass wir uns gegenseitig die Jahreskreise der drei Religionen vorstellen konnten: Den Weihnachts- und Osterfestkreis des christlichen Kalenders, den islamischen Mondkalender, dessen Feiertage durch das ganze Jahr wandern, und den jüdischen Kalender, der eine Kombination aus Mond- und Sonnenkalender darstellt. Die drei Festkreise haben wir zu einem Abrahamitischen Festkalender zusammengefügt, welcher nun in den Klassenräumen der 5a und 5c sowie im Eingangsbereich von Haus 5 hängt. 

Fasten ist nicht nur Verzicht

Im Verlauf des Projekts verglichen wir die verschiedenen Formen des Fastens und stellten fest: Die Formen sind unterschiedlich, aber die Ziele ähneln sich: Es geht z.B. um Konzentration auf das Wesentliche, Dank und Erinnerung an Gott sowie Reinigung von Sünden. Ilyas und Junis stellten die drei Stufen des islamischen Fastens vor: das Fasten des Magens, das Fasten der Körperteile wie Hände und Zunge und das Fasten des Herzens. David berichtete vom biblischen Hintergrund des Esther-Fastens und des Purimfests, der Errettung der Juden vor dem persischen König durch Königin Esther, und die christlichen Kinder bezogen sich auf das Vorbild Jesu für die christliche Fastenzeit.

Zwei Übungen zum Fasten haben wir als Wochenchallenges gemeinsam erprobt: zwei Wochen Schimpfwörterfasten und eine Woche Medienfasten. Einige Kinder berichteten, dass das Schimpfwörterfasten zu weniger Streit mit den Geschwistern führte. Das Medienfasten fiel uns allen (inklusive den Lehrkräften) schwerer, aber wir konnten lernen, dass bewusster Umgang mit Zeit und Selbstkontrolle wichtige Aspekte des Fastens sind. Einige Kinder berichteten z.B., dass sie während der Woche Medienfasten mehr Zeit mit ihren Hobbies und ihren Geschwistern verbracht haben.

Vielfalt siegt

Zum Abschluss gab es ein großes Quiz, bei dem die interreligiös zusammengesetzten Gruppen gut kooperieren mussten, um zu gewinnen. Zwar konnte es nur eine Gewinner-Gruppe geben, aber deutlich wurde, dass alle etwas dazu gelernt hatten. 

Die Projekte zur Begleitung der diesjährigen Fastenzeit wurden unterstützt vom Projekt "Weißt du
wer ich bin" und sind gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat in Umsetzung der
Ziele der Deutschen Islamkonferenz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
https://www.weisstduwerichbin.de/startseite/

Fotos: Silvia Horsch/Nursel Sarac

Text: Silvia Horsch

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Das Gymnasium Ursulaschule, 1865 von Ursulinen gegründet, ist eine katholische Schule in Trägerschaft der Schulstiftung im Bistum Osnabrück. Wir sind ein staatlich anerkanntes Gymnasium und nutzen darüber hinaus als freie Schule unsere vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

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