Die Schülerinnen und Schüler des Profilkurses „Welt der Medien“ der Jahrgangsstufe 8 haben sich am Dienstag, 22. März, intensiv mit den Themen Pressefreiheit und Fake News beschäftigt. Jean-Charles Fays und Catharina Peters aus der Redaktion der Neuen Osnabrücker Zeitung haben im Vorfeld des Internationalen Tages der Pressefreiheit (3. Mai) das medienpädagogische Projekt „Faktencheck macht Schule“ entwickelt und besuchten nun die Ursulaschule.
Redakteur Fays thematisierte zunächst den aktuellen Fall der russischen Journalistin Marina Ovsyannikova, die in einer laufenden russischen Nachrichtensendung mit einem Plakat ihren Protest gegen den von Putin begonnenen Krieg in der Ukraine und die Rolle der russischen Medien deutlich gemacht hatte. Anhand des Beispiels zeigte Fays auf, wie sehr die Pressefreiheit in Russland derzeit eingeschränkt ist. Derzeit müsse man in Russland aufgrund eines neues Mediengesetz schon mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen, wenn man den Krieg in der Ukraine als Krieg bezeichne (Putin und russische Medien sprechen von „militärischer Spezialoperation“).
Fays zeigte auch auf, wie Gegner der Corona-Maßnahmen, die in den vergangenen Wochen immer wieder in Osnabrück demonstrierten und sich als „Verteidiger der Grundrechte“ bezeichnen, in ihrer Telegramgruppe bei kritischen Stimmen Zensur ausüben.
Anschließend sprachen Jean-Charles Fays und Catharina Peters mit den Schülerinnen und Schülern darüber, wie man Nachrichten und Posts auf ihre Richtigkeit überprüfen kann. Verifizieren von Tools, intelligente Browser-Suche und professionelle Faktenchecks waren nur einige der vielen Tipps, die die Profis für die Jugendlichen im Klassenraum hatten. Die NOZ-Journalisten präsentierten zudem den Faktenchecker der deutschen Presse-Agentur (dpa) und empfahlen die Bilderrückwärtssuche sowie die App „Google Lens“.
Anhand einiger Beispiele, unter anderem ein gefälschtes Video (Deepfake) von der vermeintlichen Kapitulation des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, zeigte Fays abschließend, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, bei solchen Meldungen genau hinzuschauen und sie zu überprüfen.
Text und Foto: Tobias Romberg