Am 6. Mai besuchten wir, die katholischen Religionskurse der Klassen 6b und 6d, mit Frau Lünswilken und Herrn Dickopp während des Religionsunterrichts die Neue Synagoge in Osnabrück. Die Alte Synagoge wurde vom 9. auf den 10. November 1938 in der Reichspogromnacht zerstört.
Bevor wir die Synagoge betraten, mussten Herr Dickopp und die Jungen eine kleine Kappe auf den Hinterkopf setzen. Mit der Kippa zeigen Männer und Jungen im Judentum ihren Respekt gegenüber Gott.
Von Frau Mor, von der jüdischen Gemeinde, lernten wir viel Interessantes darüber, wie Juden leben und woran sie glauben. Wir erfuhren zum Beispiel, dass es im Judentum ganz spezielle und koschere Speisevorschriften gibt. Gottesdienste werden nur von Männern durchgeführt, Männer und Frauen sitzen dabei getrennt.
Frau Mor zeigte uns auch die reich geschmückten Thorarollen der Gemeinde, die so etwas wie die Bibel sind. Sie werden von Hand auf Pergament geschrieben. Eine Thorarolle ist sehr wertvoll und kostet etwa 35.000 Euro. In ihnen stehen die fünf Bücher Mose, die für die Juden als Gesetz dienen. Die Gemeinde besitzt mehrere Thorarollen, in verschiedenen Größen. Es werden nur zwei von ihnen benutzt, weil die meisten Thorarollen kaputt sind, aber sie sind den Juden so heilig, dass sie sie nicht wegschmeißen.
Außerdem sahen wir uns die Mesusa an, eine Schriftkapsel, die traditionelle Juden an ihren Türrahmen befestigen, den Davidstern, das Symbol des Judentums, das Brustschild der Priester, einen Gebetsschal und einen siebenarmigen Leuchter, die Menora.
Der Aufenthalt in der Synagoge war so spannend, dass wir sogar eine Schulstunde danach verpassten.