Projekttage Migration
Projekttage „Migration in der DDR und „Rechtsradikalismus zur Wendezeit“
Am Donnerstag und Freitag vor den Osterferien hatte der 11. Jahrgang zwei
Projekttage zum Thema „Migration in die DDR“ – ein Thema, welches eher nicht im
regulären Unterricht behandelt wird.
Dementsprechend interessante Inhalte wurden von uns Schülerinnen und Schülern
in Gruppenarbeit zuerst mithilfe zweier Referentinen der „Deutschen Stiftung“
erarbeitet. Anschließend wurde dies vor der Klasse präsentiert und reichlich
diskutiert.
Als krönenden Abschluss besuchte uns am Ende des Vormittags Piedoso Manave.
Er kam als junger Mann aus seinem Heimatland Mosambik in die DDR, weil er dies
als Chance sah, vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat zu fliehen. In der DDR machte
er eine Lehre als Tischler. Obwohl gerade die Anfangszeit ziemlich hart war, blieb
Manave in Deutschland.
Bis heute lebt er mit seiner Familie in Deutschland und arbeitet mittlerweile als
Sozialtherapeut. Er bereut seine Entscheidung, das Abenteuer, seine Heimat zu
verlassen, in keinem Fall.
Teresa Brüggemann, 11. Jg.
Am nächsten Tag ging es mit einem Schreibworkshop, den die Berliner Autorin Dorit
Linke veranstaltete, weiter. Die Schüler und Schülerinnen setzten sich dabei mit
Dokumenten, Zeitungsartikeln und Zeitzeugenberichten auseinander, um sich dem
Phänomen des erstarkenden Rassismus‘ und der Fremdenfeindlichkeit in der
ehemaligen DDR anzunähern. Denn: „Im August 1992 ereigneten sich in Rostock-
Lichtenhagen an der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst) und dem
Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im „Sonnenblumenhaus“
die massivsten rassistisch sowie fremdenfeindlich motivierten Angriffe in Deutschland
nach dem Zweiten Weltkrieg.“ (Homepage Dorit Linke)
Durch Texte und Erfahrungsberichte der betroffenen Geflüchteten und
vietnamesischen Vertragsarbeiter informiert, haben sich die Schülerinnen und
Schüler in verschiedenen Rollen und Perspektiven begeben, um sich dieser fremden
Situation anzunähern.
BOR/ DIC/ KNW