Ich hatte mich im Sommer 2021 für das Seminarfach entschieden und für mich war ziemlich früh klar, dass ich ein Balu werden möchte. Im Dezember durften die Balus ihre Moglis kennenlernen und wir sind zusammen zur Heilig-Geist Schule gefahren.
Die Schulleiterin der Grundschule hat uns dann zu den kleinen Moglis geführt und wir (die Balus mit ihren Moglis) konnten uns schon einmal kennenlernen. Nun folgte eine längere Pause, da die Weihnachtsferien anstanden und die Treffen in den Ferien nicht stattfinden. Nach den Ferien war geplant, dass ich und mein Mogli direkt durchstarten und uns einmal pro Woche treffen, doch Coronafälle in den Freundeskreisen und eine Woche Grippe machten uns einen Strich durch die Rechnung. Somit hatten wir uns Anfang Februar erst wiedergesehen. Seit den anfänglichen Schwierigkeiten klappt alles reibungslos und wir treffen uns regelmäßig, um die verschiedensten Sachen zu unternehmen. In den Wintermonaten waren wir häufiger bei ihr Zuhause und hatten in ihrem Kinderzimmer gespielt, gemalt oder gebastelt.
Doch seitdem das Wetter besser ist, verbringen wir die gemeinsame Zeit draußen auf dem Spielplatz, gehen Eis essen, malen mit Kreide, oder spielen verschiedene Spiele vor dem Haus. Zu Anfang hatte ich noch Bedenken, ob das alles so klappt, ob es Schwierigkeiten geben wird, was wäre, wenn mein Mogli mich nicht leiden kann und keine Lust hat Zeit mit mir zu verbringen, was wäre, wenn Situationen auftreten, mit denen ich nicht umgehen kann, … In den ersten paar Wochen war das Ganze tatsächlich noch etwas holprig bei uns. Wir kannten uns noch nicht so lange, sind zwei unterschiedliche Typen bezüglich der Interessen und der Persönlichkeit, der Altersunterschied ist natürlich auch noch ein Faktor und von jetzt auf gleich sollten wir zwei zusammen Zeit verbringen.
Doch glücklicherweise ist mein Mogli von Anfang an eine offene, extrovertierte und mutige Person gewesen, was den Start natürlich erleichtert hat. Von Woche zu Woche verflog diese anfängliche Hemmung und das fremde Gefühl und die Beziehung zwischen uns wurde stärker und vertraulicher. Diese Entwicklung lässt sich auch den Tagebucheinträgen nachverfolgen. Die Balus verfassen nach jedem Treffen einen Eintrag in das Tagebuchtool auf der Internetseite von Balu und Du. Dort kann man dann aufschreiben, was man in der Stunde gemacht hat und das Verhalten des Moglis reflektieren. Außerdem gibt es dort ein Stimmungsbarometer, um dem gesamten Treffen im Allgemeinen eine grobe Meinung zuzuordnen, ob es gut und gelungen war, oder ob unlösbare Probleme aufgekommen sind und die Stimmung allgemein eher schlecht war. Auch Meilensteine und informelles Lernen lässt sich in dem Tagebuchtool festhalten.
Balu und Du soll zwar primär profitierend für die kleinen Moglis sein, doch ich nehme auch Sachen für mich mit. Mein Horizont wurde in Hinblick auf die Kindheit erweitert, da ich bei meinem Mogli sehen kann, wie unterschiedlich Kindheiten sind und auch wie anders, als ich es gewöhnt bin, Kinder aufwachsen können. Außerdem lerne ich Dinge anders zu schätzen, die für mich eigentlich selbstverständlich sind, die meinem Mogli aber eine riesige Freude macht.