Schulabbrecher, Musiker, Taxifahrer, Schauspieler, Kabarettist, Buchautor, Oberbürgermeisterkandidat, Gründer der Online-Zeitung Osnabrücker Rundschau – Kalla Wefel hat in seinem Leben schon vieles gemacht. Nun sitzt der 70-Jährige auch noch für die Satirepartei „Die Partei“ im Rat der Stadt Osnabrück.
Wefel besuchte kürzlich das Seminarfach „Satire“, galoppierte mit den Schülerinnen und Schülern durch sein bewegtes Leben und gab Einblicke in sein Wirken und seine Ziele als Ratsherr. „Ich habe keinen Bock, im Stadtrat Satire zu machen. Ich nehme meine Arbeit als Ratsmitglied sehr ernst. Die Leute werden sich noch wundern“, so Wefel. Seiner Meinung nach würden in der Lokalpolitik schon ausreichend Menschen unfreiwillig Satire machen. Er will sich, erzählte er den Schülerinnen und Schülern, in seiner Arbeit auf die Bildungs- und Kulturpolitik fokussieren.
Wefel trat nach eigenen Angaben vor etwa 15 Jahren in „Die Partei“ ein. Da er aber mit der Rolle von Parteigründer Martin Sonneborn nicht einverstanden gewesen sei, sei er vor einigen Jahren ausgetreten. Als er jedoch gemerkt habe, dass die Osnabrücker Mitgliederinnen und Mitglieder von „Die Partei“ eine ähnliche Haltung gegenüber Sonneborn haben wie er, sei er wieder eingetreten.
Wefel war 2013 (parteiloser) Oberbürgermeisterkandidat in Osnabrück und kam auf beachtliche 2,5 Prozent. Für den Stadtrat habe er kandidiert, da die monatliche Pauschale, die Ratsmitglieder bekommen, seine Rente aufbessere. Zudem erzählte er begeistert, dass er nun eine goldene Parkkarte habe und so in Osnabrücker Parkhäusern kostenlos parken könne. Seine weiteren Ausführungen zu diesem Luxus der Ratsmitglieder klangen stark satirisch. So ganz wird Kabarettist Wefel im Stadtrat nicht ohne Satire auskommen…
Text: T. Romberg / Fotos: Privat